Das verlängerte Wochenende vom 3. Oktober beschlossen wir für einen Wildwasser-Kurztrip zu nutzen. und machten wir uns zu fünft, auf den Weg Richtung Voralberg/Thurgau, südlich des Bodensees. Diese Region und ihre Bäche waren für uns alle ein unbekanntes Revier.
Auf der Thur trafen wir schnell auf erste Hindernisse: Bäume versperrten uns an zahlreichen Stellen die Durchfahrt. Nach einigem Umtragen stießen wir auf einen 12 Meter hohen Wasserfall, den es galt zu umgehen. Diese extrem mühsame Arbeit kostete uns ungefähr eine Stunde und einiges an Nerven. Die folgende 2 Meter hohe Stufe war komplett verholzt.

Diese zu überwinden war eine Abseilaktion von Nöten, die uns weitere 1 1/2 Stunden kostete. Nach 1,5 km zurückgelegter Strecke in vier Stunden brachen wir unsere Expedition an einem Wehr ab, aber die Wettervorhersage machte uns dennoch Hoffnung auf gute Pegel für die folgenden Tage.
Die starken Regenfälle von Samstag auf Sonntag ließen viele Pegel ins Hochwasser schnellen. Wir beschlossen die Rotach in Österreich in Angriff zu nehmen, deren Pegel sich zu diesem Zeitpunkt im Mittelwasser befand.
Nach einigen Irrfahrten erwartete uns ein spaßiges 2 Meter hohes Wehr am Einstieg. Zu Beginn war das Wildwasser einfach, dann stand aber bald die erste Umtrage an. Steile Felswände machten es schwer die Stelle einzusehen und zu begehen. Zunächst mussten wir rechts einen Siphon umtragen. Weiter in der engen Passage galt es auf die linke Uferseite zu traversieren, um den letzten Teil des Katarakts zu umtragen, was sich als extrem umständlich herausstellte. Zurück am Bach war das Einsteigen am glatten Felsen nur mit der Hilfe des Wurfsackseils möglich. Bei spürbar steigendem Pegel bahnten wir uns unseren Weg weiter flussabwärts. Nach einem gut auf Sicht fahrbaren Abschnitt verschwand der Bach erneut hinter einem Horizont.
Uns erwartete ein wuchtiger, 200 Meter langer, steiler Katarakt mit schlecht einsehbarer Zwangspassage am Ende. Matschige Hänge erschwerten die Besichtigung und das Umtragen der ersten 50 Meter. Ab dort entschlossen wir uns für eine Befahrung der herausfordernden Stromschnelle. Alle meisterten die Fahrt dieses immernoch sehr steilen Kataraktstücks. An der Mündung der Rotach in die Bregenzer Ache angekommen, erwartete uns noch ein langer Marsch bis zum Parkplatz. Für unseren letzten Paddeltag nahmen wir uns zunächst eine Befahrung der oberen Weißach vor, disponierten aber für spaßigen Abschnitt auf der Bolgenach um. Alles in allem können wir auf ein abenteuerliches Wochenende voller Strapazen, aber mit dennoch zahlreichen schönen Momenten zurückblicken.