












Das hatten wir noch nie: 4 1/2 Wochen auf einem Fluss unterwegs sein! Möglich machte das die „14. Internationalen Oderfahrt“, die als „Tschechisch-Polnisch-Deutsche“ Freundschaftsfahrt vom Landes-Kanu-Verband Brandenburg veranstaltet wird. Unser „Captain“ Peter Stolle führte die Fahrt mit Herz und Einsatz, zusammen mit Slawomir Komisarczyk (PL) und Andrej und seiner Frau (PL). In der ersten Woche waren wir ca. 25 Paddler und Paddlerinnen, davon 7 vom RKC. In Opole verließen uns unsere RKC-Freunde, und Uli und ich fuhren weiter bis nach Szcezcin.

Ab Wroclaw (Breslau) waren wir ca. 45 Paddler und Paddlerinnen, die mit Boot, Zelt und Gepäck loszogen. Alle tollen Streckenabschnitte und Erlebnisse hier aufzuzählen würde definitiv den Rahmen sprengen! Bei sehr gutem Wetter (anfangs noch etwas kühler, meist sonnig, mit einzelnen gewittrigen und regnerischen Abschnitten) und recht gutem Wasserstand erlebten wir von der noch „wilderen“ Oder in Tschechien bis runter ans Stettiner Haff abwechslungsreiche und schöne Paddeltage. Dazu kamen diverse kulturell interessante Ausflüge an Land. Die Organisation (jeden Tag warmes Essen!) war sehr gut, die Biwakplätze meistens sehr schön und manchmal etwas spannend, weil ungewöhnlich oder etwas „wild“.
Das Paddeln machte uns gar keine Schwierigkeiten und war sehr entspannt, mit schönen Pausenplätzen am Oderstrand. Biber, Störche, Fischadler waren zu sehen, und zum Glück keine toten Fische.

Aber die ein- bzw. Ausstiege! Oft konnten wir nur durch die gute Zusammenarbeit der ganzen Gruppe, Improvisation und manchmal schiere Kraft unseren Zeltplatz erreichen, dazu kamen noch häufig lange Bootswagen-Strecken, die in der Hitze der letzten 3 Wochen und mit den vollbepackten Booten fast anstrengender waren als der ganze Paddeltag. Dies ist nun nicht den Organisatoren anzulasten: Es gibt an der Oder auf weiten Strecken einfach keine andere Übernachtungsmöglichkeit, vor allem nicht mit einer so großen Gruppe! Umsomehr genossen wir die vereinzelten „normalen“ Plätze, wie z.B. Nowa Sol, Eisenhüttenstadt (vielen Dank dem dortigen Verein, der uns so nett mit Kaffe und Kuchen empfing und extra einen Pavillion aufstellte), Schwedt, Frankfurt/Oder.

In Polen waren wir ganz begeistert von den kleinen Lädchen in jedem noch so kleinen Ortschäftchen, die auch sonntags aufhatten, und uns mit allem versorgten, was wir auf der Fahrt so brauchten. Außerdem gab es hier immer gutes kaltes Bier… Die schöne Fahrt mit netten Mitpaddlern und Mitpaddlerinnen ging passend zu Ende: der Ausstieg in der Marina in Szcezcin war durch eine Baustelle eine Extra-Herausforderung. Vielen Dank allen, die diese Fahrt ermöglicht haben, besonders natürlich an Peter Stolle, und allen Helferinnen und Helfer in den vielen Quartieren! Die Oder wird uns lange im Gedächtnis bleiben. Hoffen wir, dass man sich in der Politik besinnt und diesen schönen Fluss besser schützt. Die Oder hat es verdient. D.H.